Gesund, lecker und auch nachhaltig - wie geht das?

Der Klimagipfel tagt, Freitags wird für Klima gestreikt, überall hört man Worte wie Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Ressourcen schonen. Daher heute ein paar Überlegungen von mir, wie man gesundes Essen mit nachhaltiger Ernährung so kombinieren kann, so dass Essen auch weiterhin Freude bereitet und lecker ist.

100% Nachhaltig- geht das überhaupt?

Ja, das geht. Allerdings müssten wir uns dann tatsächlich ernähren wie in der Steinzeit. Und damit meine ich nicht die derzeitige noch trendige Paleo- Diät. Denn die ist mit teilweise hohem Fleischkonsum alles andere als nachhaltig.
Nein, man müsste mit Pfeil und Bogen sein Fleisch jagen, Früchte und Nüsse sammeln und dann wirds auch schon eng. 
Vielleicht mag die frühe Zeit des Ackerbaus und der Viehzucht noch nachhaltig gewesen sein. Aber die ist heut kaum umzusetzen. 

Wer einen eigenen Garten hat und dort Pflanzen anbaut, der weiß, wie schwierig das in den letzten beiden Jahren war. Bei uns fiel so wenig Regen, dass kaum ein Gemüse gut gewachsen ist. Und mit Trinkwasser zu gießen wäre dann schon wieder weniger nachhaltig, da ja auch diese Ressourcen knapp wurden.

Also doch Jagen und Beeren sammeln? Das wär zwar nachhaltig, aber sehr hart, das Jagen sowieso nicht erlaubt und würde dann auch leider zu einer Mangelernährung führen. Wir hätten zwar die Umwelt geschont, aber unserem eigenen Körper nichts Gutes getan.

Was also statt dessen?

Zum Einen kann jeder hier in Deutschland mal seinen Fleischkonsum überdenken. Der Durchschnittsdeutsche verzehrt ca. 60 kg Fleisch im Jahr. (1)

Nach den 10 Regeln der DGE ist ein Fleischkonsum von 300g bis 600g pro Woche empfohlen, das entspricht einem Verzehr von ca 15- 30 Kg pro Jahr. (2) Also noch weniger als die Hälfte von dem, was wir essen. 

Dabei benötigt die Produktion eines Kilogramms Fleisch erheblich mehr Getreide. (3) Also warum nicht gleich das Getreide selber essen?

Bei Rind, welches tatsächlich auf der Weide steht ist das natürlich anders, denn das Gras essen wir Menschen ja nicht. Daher ist auch tatsächlich Fleisch aus ökologischem Anbau eine gute Alternative. (4)

Und wenn wir nun insgesamt weniger Fleisch essen, dass können wir uns auch das etwas teurere Bio- Fleisch leisten.

Fleisch sollte also wieder eher zum Genuss- statt zum Grundnahrungsmittel werden!

 

Oder man verzichtet gleich ganz drauf, ernährt sich vegetarisch oder vegan.

Ja, auch hier kommen dann wieder Kritiker. Der Sojaanbau, der Lebensmittelimport, die Avocado, die so viel Ressourcen verbraucht. 
Aber auch hier gilt, wie bei allen anderen Lebensmitteln: Dies Dosis macht das Gift!

Man kann sich auch gut mit pflanzlichen Lebensmitteln ernähren ohne enormen Soja oder Avocadokonsum.

Die Abwechslung machts. Und wir haben tatsächlich auch eine große Auswahl an heimischen und saisonalen pflanzlichen Lebensmitteln. Aber da kommt dann wieder die Wasserkanppheit...

 

Ihr merkt schon, eine perfekte Lösung gibt es irgendwie nicht.

Jeder kann aber ein wenig beitragen

Damit erreichen wir dann gemeinsam auch schon viel!

 

Achtet beim Einkauf auf wenig verarbeitete, regionale, saisonale Artikel. Wenn möglich noch in Bio- Qualität und ohne Plastikverpackung. 

Und wenn ihr dann mal im Winter Heißhunger auf importierte Erdbeeren in der Plastikschale habt, dann gönnt euch das, genießt es. Aber lasst es eher Ausnahme als Regel sein!

Alternativ geht ihr im Sommer auf nächste Erdbeerfeld, sammelt so viel ihr könnt und kocht euch daraus Marmelade, friert die Erdbeeren ein oder macht sie anderweitig haltbar für den Heißhunger im Winter.

Das kann man mit den verschiedensten Früchten und Gemüsesorten machen.

Einfrieren, Einlegen, Einkochen usw. Und selbstgemacht schmeckts dann auch noch besser!

 

Zudem solltet ihr achtsam mit den Lebensmitteln umgehen. Schätzt ihren Wert und verschwendet sie nicht.

Viele Lebensmittel kann man auch nach Ablauf des MHD noch essen. (5)

Plant eure Einkäufe gut, so dass ihr nicht zu viel einkauft, was dann doch verdirbt.

Verwertet Reste, zB Smoothies aus Obstresten. Oder kreiert euren eigenen Reste- Eintopfe. 

Gabs gestern bei uns auch. Fleisch aus dem Tiefkühlfach, was nun doch mal weg musste, Gemüse was über war, eine angefangene Packung Schmand und leckere Gewürze. War lecker!

 

Und versucht generell Plastik zu vermeiden. Also bei Partys doch wieder richtiges Geschirr statt Einweggeschirr, Trinkwasser aus der Leitung oder Glasflaschen und Metall-oder Glasstrohalme statt Plastik.

Und wenn ihr nicht alles umsetzten könnt, dann versucht zumindest ein bisschen was zu ändern oder eure Gewohnheiten nach und nach umzustellen.

 

Denn es heißt ja so schön: Kleinvieh macht auch Mist! :-)

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